Stiftung „Herberge zur Heimat“ feiert 140-Jähriges in der Christuskirche

Detmold. 140 Jahre „Herberge zur Heimat“ wurden gestern in der Christuskirche in Detmold mit Mitarbeitenden, vielen Gästen, Freunden und Förderern gefeiert. Die diakonische Facheinrichtung, die sich dem Thema Armut und Ausgrenzung annimmt, stand jetzt mit Glückwünschen, guten Gesprächen und einer intensiven Podiumsdiskussion im Mittelpunkt.

„Heimat ist das, was nicht egal ist“, zitierte der Pädagogische Vorstand der Herberge zur Heimat, Matthias Neuper, bei der Begrüßung. Menschen, die in die Wohnungslosigkeit rutschen, verlieren viel mehr als das Zuhause, denn plötzlich bricht das gesamte Lebensverständnis weg. „Kooperationen bieten Halt, Identifikation und Verbundenheit mit anderen“, machte Neuper deutlich. Auch Frank Sievert, Stiftungsratsvorsitzender der Herberge zur Heimat, betonte den Team-Gedanken und dass die Stiftung besonders von „Partnern, die zur Seite stehen“ sowie ehrenamtlichem Engagement lebt.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von LZ-Redakteur Martin Hostert moderiert wurde, standen Matthias Neuper, Gabriele Zumbrink (LWL-Inklusionsamt), Heike Moerland (Armuts-Expertin Diakonie RWL), Landrat Dr. Axel Lehmann, Stefan Susat (Jobcenter Lippe) und Stefan Fenneker (Fachbereichsleiter Soziales und Integration bei der Stadt Detmold) im regen Austausch. Zwischen Wohnungsmarkt und sozialer Teilhabe waren sich alle einig, dass kommunale Stellen, Immobilieneigentümer und Träger der Freien Wohlfahrtspflege beim Thema Wohnungslosigkeit gemeinsam an einem Strang ziehen müssen.

Eine Andacht von Matthias Neuper und eine musikalische Begleitung gaben der Feier einen würdigen Rahmen.

Der erste Gedanke an soziale Unterkünfte entstand 1885, um den zahlreichen Wanderarbeiten eine Bleibe zu bieten. Über die Jahre änderten sich die Strukturen von der reinen Männer-Einrichtung zu gemischten Unterbringungen und Ambulant betreutem Wohnen. Die Herberge zur Heimat in Detmold wurde am 1. Oktober 1885 in der Mühlenstraße gegründet, wo sie noch heute ihren Sitz hat.

Bundesweit sind derzeit rund 600.00 Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht, in Lippe könne man von etwa 50 bis 60 Menschen ausgehen.

Sie möchten unsere Hilfe in Anspruch nehmen oder haben weitere Fragen?

 

05231 / 92 24 0

 

info@​herberge-lippe.de